5 Gründe, einen Hundetrainer zu kontaktieren

 

Eigentlich ist jedem klar, dass die eigene Ausbildung oder die Ausbildung der eigenen Kinder in die Hände von Fachleuten gehört. In der schulischen Ausbildung vertrauen wir Lehrern, die ein Studium absolviert haben. Bei einer Berufsausbildung ist jedem klar, dass die jemand übernimmt, der selber schon viel Erfahrung hat und ggf. einen Meister- oder Ausbilderschein abgelegt hat.

 

Beim Hundetraining ist der Gedanke immer noch weit verbreitet, dass der Tipp vom Opa, der 1975 mal einen Schäferhund hatte, der Tipp vom Nachbarn, der schon 30 Jahre Hunde hält oder ein Youtube-Video völlig ausreichen, um den Hund zu erziehen.

 

Daher findest Du nachfolgend 5 Gründe, warum Du auf jeden Fall einen Hundetrainer hinzuziehen solltest.

 

1)     Vorsorge ist sinnvoll

 

Ein Hundetrainer kann Dir helfen, zu verhindern, dass unerwünschtes Verhalten überhaupt auftritt. Im Idealfall hast Du einen Trainer bereits gefragt, bevor Du Dir einen Hund angeschafft hast, um den für Dich passenden Hund oder die für Dich passende Rasse auszuwählen.

 

Nicht jeder Hund wird glücklich in jeder Konstellation und auch, wenn Dir eine bestimmte Rasse optisch besonders gut gefällt, kann ein Hundetrainer Dir in einem gemeinsamen Gespräch sagen, ob diese Rasse auch zu Dir und Deinem Lebensstil passt.

 

Nach dem Einzug unterstützt Dich der Trainer beim Aufbau von sinnvollen Signalen für Deinen Alltag und berät auch im Hinblick auf Ruhephasen, Aufbau eines Ruheplatzes und Regeln für Euch im täglichen Zusammenleben.

 

2)     Umlernen ist schwerer als neu lernen

 

Ein leeres Blatt zu beschreiben ist einfacher, als ein bereits beschriebenes neu zu beschreiben.

 

Heißt übersetzt: Wenn Dein Hund bereits ein Verhalten gelernt hat, das Du nicht haben möchtest, muss das bereits gelernte Verhalten durch ein neues Alternativverhalten ersetzt werden.

 

Zum Glück ist lernen jederzeit möglich, aber es ist etwas aufwändiger, als wenn der Hund von Beginn an direkt das Verhalten beigebracht bekommt, welches wir uns wünschen. Das Umlernen wird umso länger dauern, je länger der Hund das alte Verhalten bereits üben konnte.

 

Beispiel: Dein Hund ist bereits ein paar Mal einem Hasen hinterhergejagt und hat gemerkt, dass ihm das Spaß macht. Nun soll er lernen, den Hasen ziehen zu lassen und stattdessen den von Dir geworfenen Dummy zu bringen. Das wird ihm umso schwerer fallen, je häufiger er bereits den Hasen jagen konnte. Jagen ist ein selbstbelohnendes Verhalten!

 

 

3)     Unterschiedliche Ansätze verwirren den Hund und bringen keinen Erfolg

 

Hast Du mit Deinem Hund auch schon verschiedene Dinge probiert und keins davon hat funktioniert?

 

Viele Hundehalter probieren mit unterschiedlichen Ansätzen, das gewünschte Ziel zu erreichen. Meistens liegt das daran, dass der Erfolg sich nicht oder nicht schnell genug einstellt. Das wiederum kann daran liegen, dass ein Fehler im Training vorliegt. Oder der Hund ist aufgrund von Aufregung gar nicht in der Lage, das gewünschte Verhalten zu zeigen.

Oder die Trainingsschritte waren zu groß und Dein Hund weiß nicht, was Du von ihm möchtest.

 

In all diesen Fällen, kann ein Trainer Dir helfen und Dich anleiten, so dass die Trainingsschritte klein genug sind und der Hund in der optimalen Verfassung ist, um zu lernen.

 

Denn: Unterschiedliche Ansätze verwirren den Hund. Ganz schlimm ist es, wenn Du zwischen belohnungsbasierten und strafbasierten Ansätzen hin und her wechselst, denn dann kann es passieren, dass Dein Hund Dich unberechenbar findet und sein Vertrauen in Dich verliert.

 

4)     Körpersprache ist ein wichtiger Bestandteil

 

Die Körpersprache Deines Hundes gibt Dir wichtige Hinweise zu seinem aktuellen Gemütszustand. Ist er aufgeregt, wütend, ängstlich? All das hat Auswirkungen darauf, wie aufnahmefähig Dein Hund ist und wie gut er ein Signal ausführen kann.

 

Manchmal ist seine Körpersprache aber so fein, dass sie für Dich vielleicht nicht zu erkennen ist.

 

Beispiel: Du gibst Deinem Hund das Signal für: „Sitz“ und Dein Hund setzt sich nicht. Du wiederholst es mehrfach, wirst vielleicht immer strenger mit der Stimme und er setzt sich trotzdem nicht, dafür zeigt er aber: Lecken mit der Zunge über die Lefzen, er verlagert den Körperschwerpunkt von Dir weg und vermeidet Blickkontakt.

 

Dein Hund zeigt Meideverhalten. Er befindet sich in einem Konflikt, denn er mag sich nicht setzen, merkt aber, dass Du ungehalten wirst, weil er das Signal nicht befolgt.

 

Wichtig wäre jetzt, dass Du erkennst, dass Dein Hund sich unwohl fühlt und dann danach schaust, woran das liegen kann: Ist der Boden nass, zu hart, uneben? Ist ein Artgenosse in der Nähe und er fühlt sich daher bedroht? Hat er Rückenschmerzen?

 

Rigoroses Durchsetzen von „Kommandos“ in solchen Situationen wird dazu führen, dass Dein Hund sich in Deiner Nähe weniger wohl fühlt. Ein Trainer hilft Dir dabei, die Signale Deines Hundes besser zu verstehen.

 

5)     Hundetraining ist ein Handwerk

 

Hundetraining ist ein Handwerk. Man benötigt Wissen über Lerntheorie, über die Körpersprache und man benötigt dazu noch die Fähigkeiten, alles im Zusammenspiel mit einem anderen Lebewesen anzuwenden. Du kennst das bestimmt, es kann ganz schön tricky sein, den Hund an der Leine zu führen, gleichzeitig einen Clicker zu bedienen und die Belohnung Zeit- und Punktgenau zu präsentieren.

 

All das lernt sich viel einfacher, wenn man jemanden hat, der Fehler frühzeitig erkennt und Dich darin unterstützt, dieses Handwerk zusammen mit Deinem Hund umzusetzen. Denn: Der Hundetrainer ist eigentlich ein Trainer für Dich, Du bist der Trainer für Deinen Hund.

 

 

Eine Sache noch...

Bitte kontaktiere einen Trainer, der über positive Verstärkung arbeitet. 

Diese Trainer kannst Du auf folgenden Seiten finden:

 

Trainieren statt Dominieren

IBH - Internationaler Berufsverband für Hundetrainer*innen

BHV - Berufsverband für Hundetrainer*innen und Verhaltensberater*innen